Eröffnung / Mi / 16 h
19. Juni 2019
KÖLN
Museum Schnütgen, Garten von St. Cäcilien
Cäcilienstr. 29-33
VERLÄNGERT:
Ausstellung: 20. Juni – 28. Juli 2019
Öffnungszeiten: Di –So: 10–18 Uhr / Do: 10–20 Uhr
Besuch nur mit Eintrittskarte Romanischer Sommer oder
Museumseintritt 6 €
Merzouga (Eva Pöpplein & Janko Hanushevsky)
Memory Garden – eine 10 Kanal-Klangkomposition (36:30 Minuten) von Merzouga (Eva Pöpplein & Janko Hanushevsky) für den wenig bekannten Heilpflanzen-Garten von St Cäcilien / Museum Schnütgen, Köln.
Lautsprecher in die Beete gepflanzt wie Klangblüten. Unerwartet schweben leise Klänge durch den Garten, laden zum Innehalten ein, zum Verweilen, vermischen sich mit dem Stadtklang. Der Garten mit den Heilkräutern, nachempfunden den alten Klostergärten, transformiert sich. Die Kräuter verströmen ätherische Düfte und stimulierende Klangfarben. Auf der Suche nach den im sprießenden Grün verborgenen Schallquellen verändert sich der Garten in der Wahrnehmung der Besucher*innen. Das benachbarte Rautenstrauch-Joest-Museum wird zum Klangfernrohr.
Vergessene Klänge ferner, im kolonialen Rausch(en) untergegangener Kulturen wehen in den Garten, verbinden sich mit dem Klangvokabular Merzougas. Gongs aus einem laotischen Tempel, ein nordindisches Mantra, der Lärm einer indischen Großstadt, Tropenregen, das Vollmondritual der brasilianischen Pataxó, der Gesang eines feuerländischen Medizinmanns. Historische Wachszylinder¹ des Berliner Phonogramm-Archivs, vergessene Gesänge aus Afrika, Ozeanien, Indonesien. Zeitzeugen uralter Kulturen auf den patinierten Wachszylindern blühen noch einmal im Klostergarten von St. Cäcilien, nur um gleich wieder zu verwehen. – Vergängliche Phantomgewächse im Klanggarten von St.Cäcilien.
Der Garten St Cäcilien/Museum Schnütgen: „Die Bepflanzung mit Blumen, Kräutern und Bäumen, die wir aus mittelalterlichen Schriften kennen, erlaubt den Besuchern die sinnliche Wahrnehmung der Pflanzenwelt, deren Symbolik sie bereits in den ausgestellten Kunstwerken und Schriften begegnen konnten.“
Merzouga (Eva Pöpplein & Janko Hanushevsky)
Seit 2002 arbeiten die Computermusikerin Eva Pöpplein und der E-Bassist und Radio-Autor Janko Hanushevsky als Duo miteinander. Sie spielen Konzerte, produzieren kulturelle Features und Hörspiele und komponieren Klangkunst, sowie Musik für Hörspiel, Theater und Film.
Ihre Rundfunkproduktionen wurden von allen ARD-Anstalten, dem Schweizer Rundfunk, dem österreichischen, irischen, kroatischen, rumänischen und finnischen Rundfunk gesendet und mehrfach international nominiert und ausgezeichnet. U.a. “Hörspiel des Monats” der Akademie der Darstellenden Künste, Prix Marulic, Prix Phonurgia Nova, n-ost Reportagepreis, Prix Europa. Zwei Arbeiten wurden als Live-Hörspiele beim 1. & 3. Kölner Kongress im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks live aufgeführt und live übertragen. Ihre neue Klangkomposition mit dem Bariton Holger Falk wurde im April 2019 in der Elbphilharmonie Hamburg uraufgeführt.
Zusammenarbeit u.a. mit Christian Brückner, Ueli Jäggi, Felix von Manteuffel, Leslie Malton, Lucas Niggli, Holger Falk, Gianluigi Trovesi, Peter Herbert und Marco Lobo. Kompositionen und Radioproduktionen entstanden u.a. für den finnischen Rundfunk YLEISRADIO, für Deutschlandfunk Kultur, Deutschlandfunk, WDR, HR, RBB, NDR, ZDF/arte, Münchner Volkstheater, schauspielfrankfurt, Volksoper Wien, Schauspielhaus Graz, Hebbel am Ufer Berlin und die Akademie Musiktheater heute.
Klangrecherchen führten sie u.a. nach Laos, Kambodscha und Vietnam, nach Indien, nach Nordafrika, in die Ukraine, nach Grönland und zuletzt nach Brasilien. Ihre CD-Veröffentlichungen werden vom Label GRUENREKORDER vertrieben. Die beiden leben und arbeiten in Köln.
WDR3 Radiobeitrag mosaik von Claudia Dichter.
Link
¹Verwendung historischer Wachszylinder Aufnahmen des Berliner Phonogramm-Archivs mit freundlicher Genehmigung des Berliner Phonogramm-Archivs, Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
In Zusammenarbeit mit Romanischer Sommer und Museum Schnütgen.