soundwaves/Christina Kubisch

5. Juni – 1. Juli 2018

Eröffnung | SO | 15 h
3. Juni 2018
KÖLN
Museum Schnütgen
Cäcilienstraße 29-33
GARTEN

Zugang am Eröffnungstag über das Gartentor Cäcilienkloster/Jabachstraße.
An anderen Tage erfolgt der Zugang nur über das Museum Schnütgen mit einer Eintrittskarte.
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 h – Do 10–20 h / Do 7. Juni 10-22 h


ON AIR
Re-Installation
Köln 2018/1984
elektrisches Kabel, elektro-magnetische Hörwürfel, zehnkanalige Komposition

Grün-gelbe Elektrokabel durchziehen wie Schlingpflanzen die Zweige der langen Buchenhecke im Klostergarten, direkt über der langen Sitzbank, die zum Verweilen und zum Hören einlädt. Die zehnkanalige elektro-akustische Komposition wird über ein System von im Raum verspannten Kupferkabeln übertragen. Die Kabel bilden einen visuellen und zugleich einen akustischen Raum. Die Hör-Würfel können entweder direkt ans Ohr gehalten oder auch mit den Händen zwischen den Kabelfeldern bewegt werden. Je nach Nähe zu den induktiven Kabelschleifen und eigenen Bewegung ergeben sich immer neue Überlagerungen von Klängen, selbst eine minimale Körperbewegung erzeugt unterschiedliche Klangfolgen. Besucher*innen werden zu einem „Mixer“. Jede*r stellt sich ihr/sein Stück individuell zusammen, bestimmt selbst kompositorische Parameter, wie Klangdichte, -farbe und Lautstärke, atmosphärisch spielen Wetter, Umweltgeräusche und Verweildauer im Garten mit, entsprechend gehört werden individuelle Klangzeit-Kompositions-Intervalle. Für die Arbeit im Garten des Museum Schnütgen in St. Cäcilien wurden die Hörwürfel nach 34 Jahren neu gebaut und zum ersten Mal seit 1984 wieder eingesetzt. Das Thema des Romanischen Sommers ist „Signet“. Viele Arbeiten, die Christina Kubisch mit der Technik der Hörwürfel gemacht hatte, beinhalteten Naturklänge. Jede Kabelspule enthält andere Vogelgesänge, die sich beim Entlanggehen und beim Verweilen mit den Hörwürfeln räumlich mischen. Einige dieser Stimmen mögen so fremd und unbekannt erscheinen, dass man sie für künstliche Konstrukte halten könnte. Was ist echt und was ist falsch?

Vögel sind im Garten des Museum Schnütgen in St. Cäcilien selten zu hören, dafür mischen sich als Begleitung zu den elektronischen Vogelstimmen, die leisen Stromklänge der vorbeifahrenden Straßenbahnen, die ebenfalls von den Magneten der Hörwürfel empfangen werden.

Christina Kubisch gehört zur ersten Generation der Klangkünstlerinnen. Die ausgebildete Komponistin hat zur Realisierung ihrer Installationen Techniken wie die elektromagnetische Induktion künstlerisch weiterentwickelt. www.christinakubisch.de

soundwaves stellt in einer Veranstaltungsreihe zu akustischer Kunst Interpretationen von Lautsprechern als Instrument vor. Im Zentrum der für soundwaves entwickelten neuen Klangstücke stehen Lautsprechersysteme, z.B. unterschiedlichste Konsumerlautsprecher in privaten Wohnungen, ein Designlautsprechersystem sonic chair, wetterfeste Mehrkanal Lautsprecher und neu entwickelte Lautsprecher Skulpturen und Lautsprecher als Instrument, die hervorgegangen sind aus der Klang- und Materialforschung. Eine Einladung an Besucher und Zuhörer Raumakustik, Schallreflektionen durch unterschiedliche Lautsprecher in Klanginstallationen zu erleben, aber auch, welche Einflüsse Architekturen und öffentliche Plätze auf inszenierte Hörerlebnisse haben.


Dank den Förderern der Reihe zur Klangkunst soundwaves: Musikfonds e.V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kunststiftung NRW, Kulturamt der Stadt Köln, den Kooperationspartnern 30 Jahre Romanischer Sommer, Museum Schütgen in St. Cäcilien Köln.